Sven hat geschrieben:Vielleicht verpasse ich die Partys mit denen gutes Geld gemacht wird. Mir scheint im allgmeinen, dass die so genannten Goapartys zum absolut günstigsten Ausgangsangebot gehören. Ich für mich gehe eher davon aus, dass es für einmal nichts mit dem Geld zu tun hat.
Oh ja! Das stimmt. Vergleicht mal ein SNEF mit dem Greenfield: Greenfield dauert so weit ich weis 2 Tage und der Eintritt kostet so weit ich weis etwa 200 Franken. Das SNEF dauert 4 Tage und der Eintritt kostete dieses Jahr an der Kasse knapp über hundert... Oder 20 Stunden Party in der Kulti kosten in der Regel nicht mehr als 30 Franken. Geht man ins Z7 in Pratteln, auch wenn nur irgendwelche unbekannten Bands spielen zahlt man schnell einmal einiges mehr...und die Party dauert ganz sicher nicht bis nachmittags um 2.
Aber anyway... es ist schon so, dass die "Masse" irgendwie keinen Geschmack hat was Musik angeht. So kommt es einem als Aussenstehender vor. Und dieses Phänomen zieht sich über die gesamte junge Schweizer Bevölkerung weiter. Kennt hier jemand Radio Argovia? Ein typisches Beispiel für ein Nasenwasser-Lokalradio. Allerdings hat der Sender sehr viel Erfolg, hat vor Kurzem einen neuen Hörerrekord verzeichnet. Der Slogan des Senders lautet "meh Musig, meh Abwächslig." Eigentlich wollte ich dem Sender schon lange mal eine Mail schreiben und sie darauf ansprechen, dass "Abwechslung" für mich mehr beinhaltet als Pop, Pop, Pop und dazwischen bisschen Kuschelrock, Hiphop, RnB und Soul. Dasselbe habe ich auch schon bei Radio DRS3 gemacht, weil es dort noch schlimmer ist.
Aber analysieren wir die Situation doch ein wenig, bzw. versuchen wir es: Vor Kurzem wurde wieder einmal eine Studie veröffentlich, wonach politisch linke in der Regel intelligenter sind als politisch rechts eingestellte. Nehmen wir diese Erkenntnis (von der ich persönlich ja schon lange vor der Veröffentlichung dieser Studie gewusst habe

) mal als Grundlage. Ausserdem sind die normalen Goaner, die NICHT der Masse entsprechen in der Regel sehr links. Ein gutes Musikverständnis erfordert bekanntlich eine gewisse Intelligenz, Musiktheorie ist ziemlich komplex und auch ein Instrument zu spielen ist ja auch nicht gerade leicht (Schwyzerörgeli und Alphörner passen dummerweise nicht in meine These, wobei mit einem Alphorn fast nur Naturtöne gespielt werden können, es offenbart sich also schon hier eine gewisse...eeeehm...Beschränktheit (was nicht heissen soll dass das Alphorn nicht ein wunderbares Instrument ist)). Also kann man in der Regel davon ausgehen, dass die "Masse", die nun an Goas strömt eher rechts gerichtet ist und aus diesem Grund schnell überfordert ist mit zu hibbeligem Sound. Also greift man auf alt Bewährtes (Proggi, da kann nix schief gehen) zurück. Und es funktioniert. Was die eins abjohlen an grossen Festivals wenn ein neues Umpaumpa losdonnert (das im Grunde dasselbe wie im vorherigen Stück ist, nur die Bassline einen Ton höher und der Kick ein wenig verzerrter, aber das merken die ja nicht weil sie kein Musikverständnis haben).
(Das ganze nicht zu ernst nehmen, gell)
Ich finds einfach schade, weil die Goaszene scheint mir so ziemlich die einzige Szene, an der sich Schweizer Hippies oder Freaks oder Nonkkonforme oder Alternative treffen. Oder gibts da noch was anderes?