Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen. Ist natürlich ein schwieriges Thema.
@ Nichtlustig: Wir haben uns ja mal persönlich kennengelernt. Ich finde es schön dass du etwas gefunden hast im Leben, woran du dich klammern kannst. Es gibt ja sehr viele Menschen die diesen Weg wählen: Sie sehen keinen Ausweg mehr, kommen nicht zurecht im Leben und finden in einer Religion eine Erleichterung für ihre Bürden.
Meiner Meinung nach ist es aber egal ob man jetzt Jesus huldigt, ob man einem fliegenden Spaghettimonster huldigt, ob man Satan huldigt, ob man Steve Jobs huldigt oder ob man Marilyn Manson huldigt. Schlussendlich gehts ja nur darum, sich selbst mit einer Religion zu festigen, sich an geschriebenen Worten festklammern zu können, sich damit selber bestätigen zu können. Des Weiteren muss ich ehrlich sagen, dass ich alle Menschen, die sich an eine vorgekotzte Religion klammern, irgendwie....naja....."faul" finde. So als ob sie nicht genug Fantasie haben sich selbst vorzustellen, wie es denn sein könnte mit uns, der Welt, unserer Entstehung. Ganz übel finde ich es wenn sie fanatisch und missionarisch werden. Ich meine, ganz ehrlich: Die Bibel ist ein verdammt dicker und mühsam zu lesender Schinken, den irgend ein Dödel vor werweiswievielen Jahren geschrieben hat. Das war kein Gott, kein Übermensch, das war ein stinknormaler Mensch. Womöglich hat man diesen Menschen vergessen und da war dann nur noch diese Buch und weil es so schön dazu passt, alles mögliche hineinzuinterpretieren und weil es irgendwie auf unser Leben übertragbar ist, sagte man halt: DAS SIND DIE WORTE GOTTES. Genau gleich bei allen anderen Religionen.
Ich muss zugeben dass ich gegenüber dem Christentum immer noch sehr feindlich eingestellt bin. Zuerst einmal eben weil es eine bis ins Detail vorgekotzte Glaubensrichtung ist. So nach dem Motto: Du musst nicht selber denken, du musst nur dran glauben.
Zweitens hat das Christentum ENORM viel Dreck am Stecken!!! Was wegen dieser Religion Menschenleben dahingerafft wurden, das ist absolut ungeheuerlich. Drittens diese ewige interpretierei. Die einen sagen es heisst so und so, andere sagen es heisst etwas anderes und am Schluss schlagen sich die beiden die Köpfe ein weil sie sich nicht einig sind, ob Gott nun auf Wolke sieben oder acht wohnt. Viertens diese blöden, unsinnigen Gesetze: Kein Sex vor der Ehe, benutzt keine Kondome etc. Fünftens all die pädophilen Drecksäcke von Bischöfen und Priestern, die Kinder missbraucht haben, weil sie keine Frau vögeln dürfen. Oder die ewige Männerherrschaft, Unterdrückung der Frau, im Mittelalter sogar Verfolgung der Frau => Hexenverbrennungen, Inquisition, Kreuzzüge, moderne Kriege im Namen des einen Gottes.....es hört gar nicht mehr auf.
Und bei allen anderen Religionen ist es genauso, teilweise noch extremer. Nehmen wir den Islam: Da muss nur mal einer einen Koran verbrennen oder den Mohammed karikaturieren und schon muss die ganze westliche Welt zittern, weil die ganzen Islamisten mit den Säbeln rasseln und zu tausenden Amok laufen.
Das Christentum ist ja im Grunde der Ersatz für das Heidentum. In Europa wurden damals all die ungläubigen und die Hexen als Heiden betrachtet, die sich, barbarisch wie sie sind, gegenseitig wahllos umbringen und wild durcheinandervögeln. Ausserdem brauten sie allerlei komische Zaubergetränke, praktizierten schamanische Teufelsanbetungen und beteten eine Vielzahl von Naturgeistern an. Das ging den verkorksten, machthungrigen geistlichen Geldsäcken natürlich zu weit.
Ich behaupte: Hätte es das Christentum nie gegeben, wäre der Mensch heute viel weiter als er eben ist. Wir hätten eine viel tiefere Verbundenheit zur Natur, wären sehr viel offener gegenüber den vielschichtigen, teilweise feinstofflichen Mechanismen unserer Umwelt. Man hätte sich sicher schon viel früher überlegt, ob es wohl sinnvoll ist, all das fossile Öl aus der Erdkruste zu befördern und in fahrende Blechmonster zu pumpen. Man würde viel mehr in einem höheren Zusammenhang betrachten. UND vor allem wäre man was die Verbundenheit zwischen Menschen, Liebe, Zuneigung, Sexualität angeht nicht dermassen entfremdet wie wir es heute sind.
So! Das war jetzt alles bisschen heftig und vielleicht auch böse, aber wenn es um Religion geht gerate ich schnell in Rage.
Das Ziel ist, das es einem gut geht und man das glaubt, das einem gut tut. Bei mir ist das nunmal ein Glaubenssystem, das ich selbst erdacht habe. Es ist eine Mischung von alles in Frage stellen (Agnostik), Glaube an universelle Relativität, Spiritualität (ja, es gibt Götter, aber die haben keine Namen und es sind unendlich viele, zudem sind sie keineswegs personalisiert, darum mag ich auch den Begriff "Gott" nicht, ich bevorzuge: "Energie"). Und da alles relativ ist, ist alles möglich. Das ist für mich die Zusammenfassung des Universums: Alles ist relativ. Es kann also alles sein. Vielleicht bin ich ein Stuhl? Vielleicht bin ich gar nicht hier? Vielleicht bin ich gerade am anderen Ende des Universums und quatsche mit einem gewissen Kjhdsjgfjksdhgf Ojhgfdh, der ein 40 Meter grosser Zyklop vom Planeten Gagagugu ist? Wer weis....
Achja: @ Nichtlustig: Ich habe selber eine sehr..."zartbesaitete" Psyche, die vieles nicht (mehr) verträgt. Aber bis jetzt ist immer alles gut gekommen. Und DAS ist der Grundgedanke, der in alles, was ich im Leben tue, einfliesst, manchmal bewusst, manchmal unbewusst, aber immer im Hinterkopf: es kommt alles gut. Ausserdem braucht der Mensch Ventile für sein Denken...die bei jedem natürlich anders sind. Ich habe gemerkt, dass ich, um mein Gedankenkarussel abstellen zu können, einfach jeden Tag etwas krampfen muss. 10 Stunden am Tag, 55 Stunden die Woche. So kann ich mich ausgleichen. Des weiteren ist Schlaf für mich eine Möglichkeit, jede Nacht mein Gehirn auf eine Art zu reseten. Jeder Morgen ist wie ein neues Leben, jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Die dritte Komponente ist Musik.
Musik begleitet mich ständig, Es gibt keinen Moment in meinem Leben (ausser wenn ich schlafe), während dem ich nicht irgend eine Melodie im Kopf habe. Es ist sehr wichtig, all das zu geniessen. Oder die Sonne: Hach was ist die Sonne etwas Schönes!!! Nach all den kalten und grauen Wintertagen Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren, es gibt nichts Besseres für das Gemüt. Und wenn dann die eine oder andere Kuh einem beim misten den Kopf hinhält und sich am Hals kraulen lässt und wenn man aufhört einem das Gesicht abschleckt oder einem einen sanften Stoss ins Bein gibt mit der unmissverstehlichen Aufforderung, weiterzukraulen........dann ist der Tag perfekt!
Ich weis ja nicht wie es bei dir aussieht, aber versuch nur die Dinge zu tun, die dir wirklich gut tun. Das ist natürlich nicht immer einfach. Auch das mit der Angst kenne ich gut. Schon nur der Gedanke an die Grösse des Universums macht mir Angst...oder die Unausweichlichkeit des Todes. Aber da alles gut kommt...gibt es eigentlich kein Grund zur Panik. Wenn man alle Geschehnisse in einem Menschenleben verfolgt, sieht man, dass am Ende immer alles gut kommt. Es kann sein, dass der Mensch scheinbar von Anfang an ein schwieriges Leben hatte und irgendwann unglücklich stirbt. Aber selbst dann kommt alles gut, denn nach dem Tod kann das Leben nur noch besser werden.
Manchmal braucht es einfach einen Ausbruch, ein Innehalten und sich überlegen, was man wirklich braucht. Ich habe Ende 2011 ein Studium angefangen und nach wenigen Monaten einen Vollstopp gerissen, weil ich gemerkt habe, dass es das nicht ist. Ich musste alles wieder rückgängig machen, Exmatrikulation, Studenten-WG, all die neu gefundenen Freunde wieder hinter mir lassen, um mir bewusst zu werden, was ich wirklich brauche.